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Über rbircher

1980 geboren, körperlich behindert, Programmieren, Sportler und Initiator. Nach einer 20 jährigen, sehr intensiven Sportkarriere habe ich nun mit Vefko.ch mein eigenes Startup und auch die sportliche Reise geht weiter... wenn auch nicht ganz so intensiv.

WAU TT in Arbeit für das Open Source Release

Mittlerweile haben wir die Berechtigung von unserem Kunden erhalten, das Tool, dass ich im letzten Blog angesprochen habe, zu releasen. Als Name habe ich mal WAU TT (Web Application Update Test Tool) gewählt.

Screenshot vom wAU TT

Hier ist ein Screenshot von dem Tool. Die Veraion 0.1 wird in den kommenden Tagen veröffentlicht

Das Tool kann zwei Websiten miteinander vergleichen. Wenn man ein Update einer WordPress Seite (zum Beispiel) macht, währe der Workflow wie folgt:

  • Kopie der produktiven Seite als Testseite anlegen
  • Testseite updaten (inklusive Plugins, themes usw.)
  • WAU TT darüber laufen lassen
  • Wenn WAU TT die Seite als OK ansieht, kann man davon ausgehen, dass keine optischen Regressions auf der Seite auftreten

Funktionstests führt das Tool allerdings keine durch. Durch das Update verursachte PHP Errors kann das Tool allerdings erkennen, da diese dann ja auch das Aussehen der Seite verändern.

Geplant ist ein Docker Container zu machen.

Soviel mal die Vorabinformationen. Mehr geben wir beim Release bekannt.

WordPress update Test Tool wird unter Apache License v2 gestellt

Wer mit WordPress arbeitet kennt das Problem, es muss dauernd aktualisiert werden, sonst ist man plötlich Hacker Angriffen ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für die Plugins und manchmal auch für die Themes. Zumindest wenn Themes ihrererseits Composer benutzen.

Updates kann man zwar theoretisch automatisch einspielen, doch leider vertragen sich die Updates nicht immer so gut. Deshalb kommt man eigentlich nicht drum herum die Updates zu testen. Manuell ist das eine mühsame arbeit.

Das Tool kann bis jetzt Visuelle Regressions erkennen und melden. Es gibt zwar durchaus noch Seiten bei denen es false positive angibt.

Das Tool läuft in einem Docker Container, und kann auch andere Seiten vergleichen, nicht nur solche von WordPress.

Zur Zeit sind wir dran, das Projekt für den Open Source Launch vorzubereiten. Auch wenn das Tool noch nicht für alle Seiten funktioniert glauben wir trotzdem, dass es bereits gute Dienste leisten kann.

Deswegen werden wir frühst möglich releasen. und wir freuen uns auf Tester.

Das Vefko Förderkonzept

Das Ziel unseres Vereines ist es, Beeinträchtigte Menschen in der IT zu fördern. Doch dafür braucht es auch ein anständiges Konzept. Ich habe heute mal unser Förderkonzept in ein Flussdiagramm gegossen. Gehen wir doch mal die einzelnen Schritte durch.

Flussdiagramm Vefko Förderkonzept

Talent

Erst mal muss ein Talent gefunden werden. Da nutzen wir diverse Kanäle. Vieles geht über Beziehungen, wir sind immer offen für Talente mit Beeinträchtigungen. Zum Scouting gehört auch, dass die Person an sich selbst glauben lernt. Dies ist leider oft ein grosses Tehema. Ebenfalls müssen Sachen wie die Arbeitsweise (HomeOffice oder in CoWorking Space) geklährt werden. Oft gibt es auch noch einige IV Sachen zu klären

Einführung durch Vefko

Wenn die Person dann startet, bekommt sie von uns noch wenig. Maximal eine finanzielle Entschädigung. Es sei denn, die Person ist direkt produktiv einsetzbar. In der Einführung vermitteln wir technisches Wissen, vor allem lernen wir die Leute wie man Wissen erlangt

Ein weiterer Teil ist das persönliche Coaching. Beeinträchtigte die sich erfolgreich inkludieren wollen, müssen ihre Stärken leben. Dafür ist auch der Umgang mit den Schwächen wichtig. Da wir alle selbst eine Beeinträchtigung haben, findet solche Gespräche auf Augenhöhe statt. Man unterstützt sich bei diesem Prozess auch gegenseitig.

Praktische Arbeit im Auftrag von Firmen

Programmieren aus dem Lernbuch lernen ist eine Illusion. Das sind wir uns bewusst. Deshalb geht es bei uns früh an praktische Arbeiten. Das können proprietäre Projekte oder auch Open Sourc Projekte sein. Sowohl intern als auch extern.

Nach einer weile, wenn dann klar ist, in welche Richgung die Person gehen möchte, schauen wir Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Leute die von IV Rente leben können ein Teil des erworbenen Geldes über den Verein für Aus- und Weiterbildung einsetzen.

Wir ermöglichen auf diese Weise Menschen eine Weiterbildung, die auf einem anderen Weg keine mehr erhalten. Das betrifft leider ganz viele Leute mit IV und Ergänzungsleistungen.

Neuer wertvoller IT Mitarbeiter

Hat die Person Erfahrung genug gesammelt, gilt sie als Erfahren. Die Person kann zu einer Firma (die sie vielleicht schon von Aufträgen kennt) wechseln oder sie bleibt bei Vefko und macht dort 1. Arbeitsmarkt Projekte. Ebenfalls können solche Personen dann im Coaching von Neulingen eingesetzt werden.

Jeder Weg ist individuell

Mir ist es wichtig, zu betonen, dass dies nur eine Leitlinie ist. Jede Person ist individuell und wir besprechen mit der Person gemeinsam den Weg den sie gehen möchte. Beeinträchtigte sind sehr viel individueller als Nichtbehinderte. Dies ist Herausforderung und Chance zugleich. Wir versuchen die Chancen zu nutzen.

FrOSCon in St. Augustin (D)

Am Wochenende zog es mich wieder mal an einen Event. Diesmal war es die FrOSCon in St. Augustin in Deutschland. Ich war schon einmal dort, und von daher wusste ich ein bisschen was mich erwartet.

Die Anreise verlief unproblematisch. Dort entstand übrigens auch das einzige Foto, dass ich schoss.

Rhein im deutschen Rheintal

Am anderen Tag ging es zur Konferenz. Als erstes sprach ich mit Leuten vom CMS Garden. Das ist eine Vereinigung in der mehrere Content Management Systeme vereint sind. Wir sprachen über den Cyper Resiliance Act der EU, Update Mechanismen in WordPress und einiges mehr.

Danach führte ich mit einigen Open Source Firmein Gespräche. Hier ging es dann auch um Vefko, die inklusion von Beeinträchtigten, die Chancen von Diversität in Unternehmen, und um Diskriminierung. Mit einem Dunkelheutigen hatte ich mich ziemlich lange Über das Thema „Anders sein“ ausgetauscht. Wir konnten beide einiges aus der Diskussion mitnehmen.

Später am Abend hatte ich noch eine Diskussion mit einer RedHat Entwicklerin, RedHat wurde in den Vergangenen Wochen medial ziemlich durch den Dreck gezogen. Sie Fühlte sich von den Medien falsch verstanden. Ihrer Meinung nach wurde die Presse bewusst von einer Firma aufgeheizt um Stimmung zu machen. Ich kam noch nicht dazu diese Angaben zu überprüffen, aber ich bin mir sicher, dass da was wares dran ist. Vielleicht brösel ich das in einem Blog mal auf. Für mich ware es jedenfalls interessant auch mal die andere Seite zu hören.

Anschliessend sprach ich noch mit Entwickler von PHP. Ich wollte wissen, ob irgendwann PHP auch als kompilierbare Sprache zur Verfügung stehen wird. Antwort ist nein. Wobei das bereits schon eine ziemliche lustige Runde war. Der Abend war schon stark fortgeschritten.

Auf dem Weg zum Hotel kam ich dann ncoh an einem Polizeieinsatz vorbei. Aber zur Schlägerei kam ich zu spät 😉

Die Rückreise war dann problematischer. Die Deutsche Bahn hat offenbar ihren Ruf des zuspät kommens satt und steuert dagegen… sie fahren jetzt zu früh ab! In die Schweiz bin ich aber trotzdem gekommen.

Jetzt ist die FrOSCon wieder vorbei… bis nächstes Jahr.

Warum Firmen auch für Open Source Programme etwas Geld einbudgetieren sollten

Open Source Programme sind Lizenzkostenfrei, Viele Firmen haben in der Vergangenheit genau aus diesem Grund Open Source eingesetzt. Doch viele sind mit der „Ich spare mich die Lizenzkosten“ – Strategie auch auf die Schnauze gefallen. Denn plötzlich wurde ihr geliebtes Open Source Projekt nicht mehr weiter entwickelt. Man musste wieder ein neues Projekt suchen, und das ganze hat einem mehr gekostet, als wenn man ein anderes Produkt lizenziert hätte.

Doch weshalb kommt es so weit, dass Open Source Projekte nicht mehr weiter entwickelt werden. Wir gehen hier mal zwei exemplarische Scenarien durch:

Das Community Projekt

Community Projekte starten oft von einer einzelnen Person aus. Nicht selten sind das junge Studenten die etwas Zeit haben, und sich eine gute Referenz holen möchten. Das Projekt startet gut, und die Programmierer sind voller Elan. Geld spielt nicht so eine Rolle, da die Leute ja noch viel lernen können, und die Referenz in einem Open Source Projekt ist Gold wert! Zudem macht der Anfang eines Projektes Spass.

Dann geht das Projekt in die Wartungsphase. Je breiter das Projekt im Einsatz kommt, desto mehr Bugs tauchen auf. Fehler fixen ist definitiv nicht die Spassige Arbeit. Zudem kommen werden die jungen Studenten älter. Frische Kräfte sind meist schwer zu finden. denn sich einem bestehenden Projekt anzuschliessen ist meist weit weniger interessant, als selbst ein Neues aus dem Boden zu stampfen.

Die Projekt Initianten haben nun gute Jobs, und meist wenig Lust, sich in der Freizeit sich dem Projekt anzunehmen. Das Projekt verwaist.

Firmen Projekte

Wenn Firmen ein Programm unter eine Quelloffene Lizenz stellen, steht meist ein Business Modell dahinter. Hier gibt es ganz verschiedene Varianten auf die ich jetzt in diesem Blog nicht drauf eingehen möchte. Manchmal geht das ganz gut auf, und manchmal rentiert das Business Modell eben nicht. Nicht selten hängt das auch von den Firmen und Personen ab, die das Projekt nutzen. Wollen diese alle nur die Lizenzkosten sparen, kann das dazu führen dass die Firma, die zum Open Source Projekt beiträgt, die Unterstützung für das Projekt einstellt.

Richtig, das müsste noch nicht das Ende des Open Source Projektes sein. Denn Irgendjemand kann das Projekt nehmen und es entsprechend der Lizenzbedingungen der Open Source Lizenz weiter entwickeln. Nur tritt erfahrungsgemäss dieser „Irgendjemand“ leider nicht auf, und so verwaist das Projekt

Fazit

Auch Open Source Projekte kosten in der Entwicklung. Die allermeisten grösseren OSS Projekte haben auch bezahlte Entwickler dabei. Wer Open Source nachhaltig nutzen will, tut also gut, sich finanziell an den Projekten zu beteiligen, oder Entwicklerressourcen zu stellen.

Das Gespräch

Zwei Leute reden an einem Bahnhof

Vor einigen Monaten sprach mich auf dem Bahnhof Chur eine Frau an, ob ich hilfe brauche. Nichts aussergewöhnliches, wenn ich mit Sack und Pack unterwegs bin. Doch diesmal war es anders. Ich merkte schnell, dass die Frau eigentlich selbst auf der Suche nach Hilfe ist. Ich vermutete eine Drogen Geschichte.

An dieser Stelle hätte die Story auch schon vorbei sein können. denn ich hätte einfach dankend Ablehnen können und weiter gehen. Doch ich hatte noch etwas Zeit und so liess ich mich auf das Gespräch ein. Ich lang richtig mit meiner Annahme und sie erzählte mir aus ihrer Vergangenheit. Die Frau war wirklich tief im Schlamassel. Ich spührte allerdings auch, dasss da noch ein kleines Zartes Keimchen Hoffnung ist und bettete dieses Keimchen in einen neuen Topf und goss es ein wenig. Kurz um ich holte meine Motivationsskills raus. Ich sah wie gut das Gespräch der Frau tut, und entschied mich für einen Zug später. Wir sprachen auch darüber, dass vielleicht Vefko für sie was wäre, wenn sie mal ein bisschen aus dem tiefsten Sumpf raus ist. Zum Schluss gab ich ihr meine Visitenkarte und sagte ihr, sie solle sich melden.

Ich kam eine halbe Stunde später an meinen Bestimmungsort, und ging eigentlich nicht davon aus, von der Frau je mal wieder was zu hören.

Gestern Stand ich an einer Busshaltestelle da Rannte eine Frau über die Strasse und rief „Raphi, da ist Raphi!“ Erst dachte ich an einen Fan aus der Sportzeit. Doch es war diese Frau. Sie sagte mir, dass sie die letzten Monate immer wieder an mich dachte und wie sehr das Gespräch ihr Leben verändert hat. Sie sah tatsächlich besser aus, auch wenn die Drogengeschichte wohl noch aktuell war.

Ich, der sonst so Wortgewandte, wusste gar nicht recht was ich sagen soll. Erst im nachhinein wurde mir klar, wie krass die Leistung dieser Frau ist. Deswegen hole ich die Verpassten worte hier noch mals nach:

Ich habe nicht dein Leben verändert, das warst du selbst! Du siehst also, du hast die Kraft dazu, Du kannst das Leben rumreissen. Mach weiter so. und lass von dir Hören

Und nun an alle: Worte haben Macht, und wäre es nicht toll, wenn wir sie hin und wieder nutzen, andere Menschen aufzubauen? Sich Zeit für jemanden Nehmen kann im Einzelfall sogar Leben retten

Voll im Aufbau

und daher keine Zeit zum Bloggen. Das wäre die Kurzantwort die ihr bekommen würdet, wenn ihr fragt, warum ich so lange nichts schreibe. Und eigentlich nervt mich das richtig. Nein, nicht der Aufbau, sondern dass ich so wenig schreibe.

Leerer raum Als symbol für den Aufbau

Leerer Raum als symbol für den Aufbau

Denn aktuell ist vermutlich eine der spannendsten Phasen in meinem Leben. Am liebsten würde ich Euch überall mitnehmen, Das geht aber leider oft nicht. Im Geschäftsleben gibt es leider viele Sachen die nicht öffentlich sind oder man aus strategischen Gründen nicht veröffentlichen möchte. Über anderes darf man nur in Absprache mit den Geschäftspartner sprechen. Ihr bekommt also nur immer die Arbeit mit, die bereits getan ist.

Aktuell arbeiten wir an mehreren Baustellen gleichzeitig. Neue Mitarbeiter suchen wir schon seit über drei Monate. Ist gar nicht so einfach, Beeinträchtigte für so ein Projekt zu begeistern. Auch wenn es immer mal wieder Interessierte gibt, klappen wollte es bis jetzt nicht.

Etwas einfacher ist es bei den Aufträgen. Da haben wir ja seit einiger Zeit bereits zu tun. Allerdings hätten wir aktuell noch Kapazitäten. Bei grösseren Aufträgen dauert das immer auch eine ganze Weile bis die unter Dach unf Fach sind. Da lernt man sich erst mal locker kennen, Dann diskutiert man mögliche Zusammenarbeit dann verhandelt man, und erst dann bekommt man den Auftrag. Vom Erstkontakt bis zum Vertrag geht da gut und gerne drei Monate. Aber wir in der IT können uns über Arbeit ja generell nicht beklagen.

Zudem arbeiten wir an weiteren Büroplätzen. Da wir uns ja dezentralisiert aufbauen, klappern wir da Co-Working Spaces in einer grossen Umgebung ab. Das aktuelle Büro im CityWest ist allerdings super. Aber wir können dort nicht endlos ausbauen.

Die Finanzen sind auch stabil. Wir müssen nicht mehr jedes Fränkchen drei mal umdrehen bevor wir es ausgeben. So konnten wir uns einiges anschaffen, was früher nicht drin gewesen wäre. Ich habe zum Beispiel erst letztens ein Laptop aufgerüstet. Mittlerweile arbeiten alle von uns mit sehr modernen Geräten. Die Zeit „Hey, mein Computer fällt gerade auseinander, können wir da was machen“ ist vorbei.

Ei spezieller Moment wahr, als unser Büro beschriftet wurde. Da siehst du dass plötzlich, etwas Realität geworden ist, wovon du vorher nur geträumt hast. Und ja, ich war da schon etwas stolz. Ich genisse jeden Tag, und komme 90% gene ins Büro, und so sollte es auch sein. Arbeiten bei Vefko sollte auch Spass machen.

Es gibt allerdings auch die Sachen die eben keinen Spass machen. All die Bürokratie die hinter einer eigenen Organisation ist. Da denk ich mir manchmal: „Hey, ich bin Software Entwickler und kein Anwalt“ wenn ich mal wieder Gesetztexte wälze. Aber hey was solls, gehört halt auch dazu.

Wir erleben jeden Tag Abenteuer aufs Neue, und ich möchte dies durch nichts tauschen.

Ich beende langsam mein sozialschmarotzen

Als ich noch Sport machte, und mich jemand nach meinem Beruf fragte, antwortete ich oft: „Ich bin Eidg. dipl. Sozialschmarotzer.“ Die Reaktionen darauf fielen ganz unterschiedlich aus. Einige lachten, andere waren Entsetzt, und wieder andere wiesen mich zurecht. Ok, man kann sich wirklich streiten, was meine sportlichen Aktivitäten für die Allgemeinheit brachten, aber ich machte daneben ja auch noch die Open Source Projekte. Da trug ich tausende Stunden bei und diese Stunden kamen definitiv der Allgemeinheit und der Wirtschaft zu Gute. Aber das Geld für das Leben erhilt ich von der Allgemeinheit (IV und Ergänzungsleistungen).

Ich hätte auch so weite machen können, kein Problem, denn die IV hat mich „abgeschrieben.“ Bei vielen Fällen wird periodisch überprüfft, ob vielleicht doch noch etwas Arbeit möglich wäre, aber bei „hoffnungslosen Fällen“ wie mir, wird das mit der Zeit eingestellt.

Ich bräuchte also gar nicht hier im Büro sitzen, sondern könnte die Beine hochlegen und geniessen. Doch für mich war immer klar, dass ess nicht mein Weg ist. Eigentlich ganz einfach würde man denken. „Job finden und gut ist!“ Nicht mal das wäre nötig gewesen, denn ich hatte in meinem Leben tatsächlich einige Jobangebote bekommen. Das hing mit meinem Engagement in der Open Source Szene zusammen.

Wer sich bewegt, geht ein grosses Risiko ein

Wo ist dann das Problem werden nun einige fragen. Nun, wenn ich zu Arbeiten beginne, verfällt spätestens nach drei Jahren mein Rentenanspruch. Und ich sage ausdrücklich „Rentenanspruch.“ Will heissen, wenn ich irgendwann in 10 Jahren, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr arbeiten kann, geht es nicht so einfach zurück in die Rente. Dann muss ich alles neu beantragen.

Ich meine wo bleibt da die Fairness. Nur weil ich Arbeite bin ich die Behinderung noch nicht los! Auf die Statlichen Unterstützungen verzichte ich liebend gerne. Ich meine, wenn ich als ITler gut verdiene brauch ich das nicht! Aber sollte ich mal nicht mehr arbeiten können, wäre es ganz angenehm wieder zu der Rente zurückkehren zu können, ohne grosses Tamtam. Doch…

…ich konnte nicht mehr länger zusehen…

wie meine Kollegen in der Informatik in der Arbeit ersaufen. Ich war es satt, ständig die offenen Stellen um die Ohren gehauen zu bekommen. Mit Vefko schmiedeten wir in den letzten Monaten einen Plan, wie man das Ganze etwas Risikoloser gestalten könnte. Gestuft werde ich jetzt langsam das Sozialsystem verlassen.

Und wisst ihr was, es fühlt sich richtig gut an! Ja, ich habe auch sonst zur Gesellschaft beigetragen, aber es ist eben doch ein unterschied, ob du ein (auch herzliches) Danke zurückkriegst, oder eben Geld (im Idealfall beides). Es fühlt sich gut an, ein Rädchen im Motor der Wirtschaft zu sein und wir wollen als winziges Rädchen wachsen, grösser werden, und mehr beitragen.

Vefko ist bereit, und ich mit dazu. Vor zehn Jahren war bald wieder die Zeit, wo ich die Sommertraining startete. Morgens um sechs schon aufs Rad. Niemand hat mich dazu gezwungen, aber ich wollte es! Genau so wie ich nun in die Arbeitswelt will.

Beteiligung an am WordCamp 2023 in Murten

Dieses Jahr werde ich am WordCamp Switzerland 2023 Teilnehmen. WordCampa sind die Events der WordPress Foundation. Der Anlass findet in Murten statt.

Doch was genau ist die Motivation für mich, und wo habe ich Berührungspunkte mit der WordPress Community? Einerseits benutze ich WordPress schon lange für meinen Blog. Wobei das eine direkt gehostete Seite von WordPress.com ist.

Andererseits hab ich mal bei Gutenberg ein bisschen mitgetestet. Ich habe während der Beta Phase umgestellt und habe mindestens ein Bug gemeldet. (Also nicht viel)

Der wichtigste Grund ist allerdings, dass ich beruflich mit WordPress zu tun habe. Heisst das nun, dass wir ein weiterer Dienstleister für WordPress sind? Ja, wir bieten das an, allerdings wissen wir noch nicht genau, wie tief wir da eintauchen möchten.

Die Community ist der Bestandteil eines Open Source Projektes. Und deswegen möchte ich dei mal kennen lernen. Ich freue mich auf die Kontakte dort.

Im neuen Büro angekommen

Ein Traum von mir geht in Erfüllung. Ich habe ein Büro. Während andere das Home-Office geniessen, war es für mich wichtig, Arbeitsplatz und Wohnort zu trennen. Als Vefko wieder startete wusste ich, dass ich ein Büro brauche.

An der Vefko Strategie ändert das direkt nichts. Wir wollen den Menschen weiterhin ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen. Einen zentralen Arbeitsplatz wird es weiterhin nicht geben. Aber neu bieten wir den Mitarbeitern die Möglichkeit an, in ein nahegelegenes Co-Working Space zu gehen. Dass wir weiterhin auf dezentrales Arbeiten setzen, ist natürlich kalkuliert. Denn das Netzwerk wächst dadurch natürlich ungemein.

Denn in jedem Co-Working ergeben sich Bekanntschaften die immer mal wieder auch neue Aufträge mit sich bringen. Zudem schafft das auch Verbindungen zwischen Behinderten und Nichtbehinderten. Genau das wollen wir ja auch.

Ich hatte das Glück, dass ich mich bei der Firma 08Eins Software Haus einmieten konnte. Wir sind in einem echt coolen Büro im City West in Chur. Das ist im grössten Einkaufszenter Graubündens. Und das Büro ist Klimatisiert. Endlich nicht mehr schmachten im Sommer, halleluja! Wir sind hier mehrere Co-Worker die durchaus auch von einander profitieren. Ich bin richtig glücklich diese Möglichkeit zu haben.

Bild vom Vefko Büro